Barbara Eschen beendet Amtszeit als Sprecherin der Nationalen Armutskonferenz

Berlin, 30.11.2018: Barbara Eschen, Direktorin des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, übergibt das Sprecheramt der Nationalen Armutskonferenz (nak) nach zwei Jahren turnusgemäß an Gerwin Stöcken (AWO). Die Delegierten der nak wählten Stöcken heute auf ihrer Mitgliederversammlung in Berlin zum neuen Sprecher. Als erste Frau an der Spitze der Nationalen Armutskonferenz setzte sich Eschen vor allem für eine effektive Bekämpfung von Kinderarmut ein und legte den Fokus auf Frauen- und Familienarmut.

„Wenn der Regelsatz in der Grundsicherung nicht für Schulessen und Lernmaterialen ausreicht, wenn Kindergelderhöhungen bei Hartz-IV-Empfängern nicht ankommen und einkommensstarke Familien finanziell stärker gefördert werden als arme Familien, braucht die nak weiterhin eine starke Stimme, um auf diese Missstände hinzuweisen. Ich wünsche Gerwin Stöcken diese starke Stimme und den lauten Ton, der manchmal nötig ist, um politische Veränderungen herbeizuführen“, so Barbara Eschen.

Auch die Bekämpfung der Erwerbsarmut war Eschen während ihrer Amtszeit ein zentrales Anliegen. „Immer noch gilt, dass Armutsbekämpfung von der Bundesregierung sträflich vernachlässigt wird.“ So sei für viele Menschen in Beschäftigung die Armut dennoch bittere Realität, obwohl Wirtschaft und Arbeitsmarkt boomen.

Soziale Teilhabe, eine ausreichende Gesundheitsversorgung im Krankheitsfalls, das Recht auf eine Wohnung, auf Nahrung, auf Kleidung, auf gerechte Arbeitsbedingungen und soziale Sicherheit, das alles sind Rechte, für die sich die Nationale Armutskonferenz seit knapp 30 Jahren einsetzt. „Denn Armutsbetroffene sind keine Bittsteller, sie haben soziale Rechte!“  betont Eschen. Abschließend bedankt sich Barbara Eschen für die gute Zusammenarbeit des gesamten Sprecherkreis bei Sophie Schwab, Robert Trettin sowie Werena Rosenke sowie für die gute Kooperation mit den  Betroffenenverbänden bundesweit.

Gerwin Stöcken, Sozialdezernent und Stadtrat der Landeshauptstadt Kiel und Mitglied des AWO Präsidiums, äußert sich anlässlich der Wahl zum Sprecher der Nationalen Armutskonferenz  erfreut und betont den besonderen Charakter der nak: „Ich weiß die mir übertragene Verantwortung und das Vertrauen der Nationalen Armutskonferenz sehr zu schätzen. Ich werde mich für eine ziel- und lösungsorientierte Armutspolitik einsetzen, die die Perspektive und Interessen von Menschen mit Armutserfahrung in den Mittelpunkt stellt. Die Themen Teilhabe und Armut, Übergang von Hartz IV in Altersarmut, bezahlbarer Wohnraum sowie Kinder- und Familienarmut sollen dabei im Vordergrund stehen. Mein besonderer Dank gilt Barbara Eschen für ihre herausragende Arbeit der vergangenen Federführung, deren Engagement ich gerne fortführe.  Ich freue mich auf die kommenden zwei Jahre!“

Hintergrund:
Die Nationale Armutskonferenz (nak) ist ein Zusammenschluss aus Verbänden der Freien Wohlfahrtspflege, dem Deutschen Gewerkschaftsbund und deutschlandweit tätigen Fachverbänden und Betroffeneninitiativen. Die nak hat sich 1991 gegründet und ist die deutsche Sektion des European Anti Poverty Network (EAPN). Alle zwei Jahre wird aus den Mitgliedsverbänden ein neuer Sprecherkreis gewählt, dieser besteht aus drei Personen, aus deren Mitte der/die Sprecher*in gewählt wird.

Ab sofort steht für Presseanfragen Mona Finder (AWO Bundesverband) als neue Pressesprecherin der Nationalen Armutskonferenz zur Verfügung:

Mona Finder, Pressesprecherin Nationale Armutskonferenz (ab 30.11.2018)
AWO Bundesverband e.V.
Telefon: 030 26 309 222 und 0172 261 50 14
mona.finder@awo.org

Pressekontakt (bis 30.11.2018):
Susanne Gonswa
Pressesprecherin Nationale Armutskonferenz
Telefon: 030 82097 110 und 0173 60 333 22
gonswa.s@dwbo.de