„Wer in Deutschland arm ist, ist besonders arm dran“

Diakoniedirektorin und Sprecherin der NAK, Barbara Eschen, auf dem Podium (Foto: DWBO)

PM vom 27.05.2017: „Armut, Ungleichheit und das gute Leben“ – unter diesem Titel fand eine Podienreihe unter Beteiligung der Nationalen Armutskonferenz (NAK) auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Berlin statt.

Barbara Eschen, Sprecherin der Nationalen Armutskonferenz und Direktorin der Diakonie Berlin-Brandenburg sagte in ihrem Impulsvortrag: „Täglich erlebt ein Fünftel der Menschen in Deutschland bittere Ausgrenzung. Wer in Deutschland arm ist, ist besonders arm dran. Diese These provoziert. Wir haben Bilder von Slums vor Augen, von Hungernden, von Flüchtenden. Armut in einem reichen Land ist nicht so einfach zu verstehen wie Hunger. Arme werden satt, auch durch Tafeln und Suppenküchen. Aber ihr Hunger nach Leben, danach mitten drin zu sein und das Leben selbst in die Hand zu nehmen, wird nicht gestillt.“

Einen Schwerpunkt legt die NAK in ihrer Arbeit auf die Bekämpfung von Kinderarmut in Deutschland: „Drei Millionen arme Kinder werden von klein auf wegen alter Kleidung, schlechtem Schulmaterial oder fehlender Technik ausgegrenzt. Sie können am Schulessen nicht teilnehmen, weil den Eltern der eine Euro fehlt. Niemand darf die Diskriminierung und Abwertung von Armen hinnehmen, deshalb müssen wir unsere soziale Verpflichtung ernst nehmen. Nicht die Armen müssen sich beweisen. Die Gesellschaft muss beweisen, dass sie zu würdiger Hilfe fähig ist“, sagte Eschen.

Hintergrund:
Die Nationale Armutskonferenz ist ein Zusammenschluss aus Verbänden der Freien Wohlfahrtspflege, dem Deutschen Gewerkschaftsbund und deutschlandweit tätigen Fachverbänden und Betroffeneninitiativen. Die nak hat sich 1991 gegründet und ist die deutsche Sektion des European Anti Poverty Network (EAPN).
Mehr unter: www.nationale-armutskonferenz.de

Berlin, den 27.05.2017

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