Stigmatisierte Wohnquartiere – benachteiligte Menschen

Warum es mehr integrierte Stadtentwicklung braucht

Vielerorts in Deutschland gibt es Wohnquartiere, in denen besonders viele arme Menschen leben – darunter vor allem Langzeitarbeitslose, Menschen mit Migrationshintergrund und Flüchtlinge. Diese Quartiere bieten nur wenig gesundheitsförderlichen Wohnraum und zeichnen sich häufig durch eine schlecht ausgebaute soziale Infrastruktur und schlechte Verkehrsanbindung aus. Ihre Stigmatisierung mindert das Selbstbewusstsein der dort lebenden Menschen. Initiativen, in denen sich auch Bewohnerinnen und Bewohner beteiligen, sowie Verbände, Verwaltung und Politik arbeiten seit Jahren daran, die Situation zu verbessern.

Dies gelingt, wenn sie gemeinsame Strategien zur Armutsbekämpfung entwickeln, umsetzen und wenn sich die Gemeinwesenarbeit im Quartier an den Bedarfen der Menschen vor Ort orientiert. Das Städtebauförderungsprogramm „Soziale Stadt“ des Bundes hat die Wohnbedingungen verbessert. Die Armutskonferenz fordert deshalb, den Ansatz einer integrierten sozialen Stadtentwicklung auf allen politischen Ebenen zu sichern und das Bundesprogramm „Soziale Stadt“ als Leitprogramm auszubauen. Gleichzeitig sollte die Politik die Strategie des gemeinwesen- und sozialraumorientierten Handelns weiterverfolgen und die Kooperation zwischen den Ministerien und zwischen den einzelnen Fachbereichen verbessern. Es braucht eine Betonung des Sozialen im Programm „Soziale Stadt“, um Armut zu bekämpfen und Teilhabe zu ermöglichen. Verstärkte Gemeinwesenarbeit ist die Basis dafür, dass Bewohnerinnen und Bewohner sich beteiligen und selbst initiativ werden.